Meist entdecken Frauen bei der Selbstuntersuchung eine Knotenbildung oder sonstige Veränderung der Brust, die sie dann vom Arzt abklären lässt. Gelegentlich werden solche Dinge auch im Rahmen der Routine-Mammographie entdeckt. Die Entfernung von Knoten aus der Brust ist in aller Regle ambulant möglich. Erscheint das entnommene Gewebe gutartig, wird die feingewebliche Untersuchung in Ruhe abgewartet. Das Ergebnis liegt nach einigen Tagen vor. Bei jedem Verdacht auf bösartiges Wachstum wird eine Schnell- untersuchung veranlasst. Das vorläufige Ergebnis liegt dann schon nach ca. 1 Stunde vor und es können ohne Zeitverzug die weiteren Schritte eingeleitet werden. Ich arbeite bezüglich der Schnelluntersuchung mit einem kompetenten Institut  zusammen.

Handelt es sich um nicht tastbare Veränderungen, die nur das Röntgenbild aufgedeckt hat, z. B. bei kleinen Kalkeinlagerungen, lasse ich das verdächtige Areal am Tag vor der Operation von einem radiologischen Kollegen dreidimensional lokalisieren und mit einem feinen Metalldraht markieren. Wenn das Areal im Ultraschall darstellbar ist markiere ich selbst. Das hört sich schlimm an, ist aber nicht wirklich schmerzhaft. Noch während der Operation kann ggf. eine Röntgenkontrolle des entnommenen Gewebes erfolgen, die Auskunft über die Vollständigkeit der Entnahme gibt.

Ist ein entnommener Knoten bösartig, so müssen weitere Maßnahmen folgen, z. B. eine Eröffnung der Achselhöhle zur Untersuchung der dortigen Lymphknoten. Es stellt sich deshalb die Frage, ob man dies alles in einer Sitzung hinter sich bringen soll (sog. „einzeitiges“ Vorgehen) oder ob es besser ist, zunächst den Tumor genau zu analysieren, bevor man weitere Schritte unternimmt (sog. „zweizeitiges“ Vorgehen). Das werden wir gemeinsam bei der Operationsvorbereitung besprechen und entscheiden.


Die Operationstechnik

Der Eingriff erfolgt immer in Narkose. Man legt den Hautschnitt in aller Regel bogenförmig (parallel zum Brustwarzenhof) genau über den Knoten. Nach Entnahme des Gewebes wird unter fortlaufender Spülung der Wunde mit Kochsalzlösung eine sorgfältige elektrische Blutstillung vorgenommen. Die Einlage von Drainagen ist manchmal sinnvoll. Die Haut wird mit kosmetischen Nahttechniken vernäht oder geklebt. Zur Minderung postoperativer Schmerzen und Minimierung des Nachblutungsrisikos sollte die Wunde am Operationstag gekühlt werden. Die Entlassung kann meist nach einigen Stunden erfolgen.

 
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