HPV ist die Abkürzung für humane (= menschliche) Papillomaviren.

Es sind über 100 HPV-Typen bekannt, die sich alle in ihrer genetischen Struktur leicht voneinander unterscheiden. Die Erreger infizieren Haut und Schleimhäute.

Mindestens 30 HPV-Typen werden sexuell übertragen, etwa dreizehn von ihnen gelten als Hochrisiko-Typen (High-Risk-, HR-Typen), d. h. sie können zu bösartigen Zellveränderungen im Genitalbereich führen. Eine lange fortdauernde Infektion mit diesen Viren-Typen ist die Hauptursache von Gebärmutterhalskrebs und erhöht auch das Risiko für andere bösartige Tumoren

Wichtig: Eine Infektion mit Hochrisiko-HPV bedeutet nicht, dass bereits eine Krebserkrankung vorliegt oder eine Frau an Gebärmutterhalskrebs erkranken wird.

Irgendwann in ihrem Leben kommen die meisten sexuell aktiven Menschen mit den Viren in Kontakt. Viele sind infiziert, ohne davon zu wissen. Die Infektion mit einem HPV-Typ ist meist vorübergehend und heilt innerhalb vom 12 bis 18 Monaten ohne gesundheitliche Folgen aus. Damit ist man gegen diesen HPV-Typ immun, mit einem anderen HPV-Typ kann man sich jedoch wieder infizieren.

Andere HPV-Typen (Typen mit niedrigem Risiko = Low-Risk-, LR-Typen) verursachen Genitalwarzen, unter anderem die Feigwarzen. Diese sind nicht bösartig, können aber darauf hinweisen, dass möglicherweise gleichzeitig eine Infektion mit HR-Typen besteht. Darüber hinaus gibt es weitere HPV-Typen, die andere Hautstellen, z. B. an Händen, Füßen oder im Gesicht, befallen.

Alle HPV-Typen verursachen ausschließlich lokale Infektionen und breiten sich nicht auf weiter entfernte Organe oder andere Körperstellen aus.

 

Wie verbreitet sind HPV?

HPV sind weltweit die am häufigsten sexuell übertragenen viralen Krankheitserreger. Man geht davon aus, dass sich etwa 75 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens infizieren. Allerdings bemerken die meisten Betroffenen nichts von der Infektion, da sie keine genitalen Warzen, auffällige gynäkologische Abstriche oder Symptome einer Infektion entwickeln. Das menschliche Immunsystem bekämpft in der Regel die Infektion erfolgreich.

Der Anteil der Frauen, bei denen HPV nachgewiesen werden kann, hängt stark vom Alter ab. Am häufigsten sind junge, sexuell aktive Menschen betroffen: Schon innerhalb weniger Jahre nach ihrem ersten Geschlechtverkehr haben sich bis zu 50 Prozent der jungen Frauen infiziert. In der Altersgruppe bis 29 Jahre kann bei 15 bis 30 Prozent der Frauen eine HPV-Infektion festgestellt werden. In der Altersgruppe der Frauen ab 30 sinkt dieser Anteil auf etwa sechs Prozent.

 

Warum unterscheidet man zwischen Low-Risk- und High-Risk-HPV-Typen?

Die Unterscheidung von HPV in LR- und HR-Typen ist wichtig:

  • Nur HR-Typen sind in der Lage, Krebs auszulösen. Die wichtigsten HR-HPV-Typen sind 16 und 18; aber auch HPV 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59 und 68 kommen als Krebsverursacher in Frage.
  • LR-HPV wie die Typen 6, 11, 42, 43 und 44 verursachen dagegen lediglich gutartige Haut- und Schleimhautveränderungen, zum Beispiel genitale Warzen.

 

Was ist ein HPV-Test?

Mit dem Hybrid Capture 2 HPV DNA-Test von Digene lässt sich in den Zellen der Gebärmutterschleimhaut die eigentliche Ursache des Gebärmutterhalskrebses nachweisen – die DNA (die Erbsubstanz) bestimmter Typen der humanen Papillomaviren (HPV).

 

Warum der HPV-Test?

Wenn Gebärmutterhalskrebs in einem frühen Krankheitsstadium entdeckt wird, betragen die Heilungschancen nahezu 100 Prozent. Es sollte also alles getan werden, um schon Verdachtsfälle zu erkennen. Der Hybrid Capture 2 HPV DNA-Test leistet diese Aufgabe besonders zuverlässig. Der Arzt kann mithilfe des Tests gefährdete Frauen identifizieren, sie genauer beobachten und gegebenenfalls rechtzeitig behandeln.

In vielen Studien hat sich außerdem gezeigt, dass durch die normale Krebsfrüherkennungs-Untersuchung, den Pap-Test, nicht alle Verdachtsfälle gefunden werden können. Der HPV-Test kann die Vorsorge sicherer machen.


Übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den HPV-Test?

Bisher werden die Kosten für einen HPV-Test im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die Kosten muss die Frau selbst tragen (Ausnahme: privat krankenversicherte Frauen).

Liegt jedoch bereits durch den Pap-Test ein Verdacht vor, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in vielen Fällen die Kosten für den HPV-Test.

 

Wann ist ein HPV-Test sinnvoll?

In einer Vielzahl von Studien konnten Wissenschaftler zeigen, dass der Test auf Hochrisiko-HPV in der Vorsorge von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen ab 30 Jahren in Kombination mit dem Pap-Abstrich sinnvoll ist. In dieser Altersgruppe steigt das Risiko für eine lang andauernde Infektion und damit das Risiko, eine Krebsvorstufe oder Gebärmutterhalskrebs zu entwickeln. Der HPV-Test hilft aber auch, das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, auszuschließen.

 

Wichtig: Ein einmaliges positives HPV-Testergebnis ist niemals allein die Grundlage für eine Diagnose oder sogar eine Behandlung. Dazu müssen weitere Informationen, z. B. aus der Krankengeschichte der Patientin und weitere Untersuchungsergebnisse herangezogen werden.

  • In Kombination mit dem Pap-Test zeigt das Ergebnis des HPV-Tests dem Frauenarzt, ob ein Risiko vorliegt oder ausgeschlossen werden kann:
  • Bei unauffälligem Pap-Test und gleichzeitigem negativen HPV-Test kann das Vorliegen von Gebärmutterhalskrebs oder einer Vorstufe mit fast 100-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden.
  • Bei unauffälligem Pap-Test und positivem HPV-Test kann eine genauere Kontrolle in kürzeren Zeitabständen erfolgen und gegebenenfalls eine Spiegelung des Gebärmutterhalses (Kolposkopie) für eine weitere Diagnose durchgeführt werden.
  • Bei unklarem oder auffälligem Pap-Test und positivem HPV-Test kann die Frau genauer kontrolliert sowie frühzeitig weitere Untersuchungen angesetzt und – falls erforderlich – eine Behandlung eingeleitet werden.
  • Auch wenn bereits eine Therapie eines Gebärmutterhalskrebses (z. B. eine Konisation) erfolgt ist, kann der HPV-Test helfen, ein Risiko für einen möglichen Rückfall zu erkennen oder auszuschließen.
 
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