Begriffserklärung: TVT= tension- free- vaginal tape = spannungsfreies Vaginalband

Das spannungsfreie Vaginalband, welches für einige Frauen mit Belastungsharninkontinenz geeignet ist, wird in einem minimalinvasiven, chirurgischen Verfahren eingesetzt. Der Eingriff kann unter örtlicher Betäubung vorgenommen werden und dauert nur etwa eine halbe Stunde. Die Genesungszeit nach dem Eingriff ist kurz und die Patientinnen haben danach nur wenige Komplikationen und minimale Operationsnarben.

Das spannungsfreie Vaginalband ist ein bandartiger Streifen der während einer kurzen Operation eingelegt wird. Der Urinabgang wird auf die Art und Weise verhindert, wie dies von Ihrem Körper vorgesehen ist - indem das Band Ihre Harnröhre unterstützt. Sie können bereits 1 oder 2 Tage nach dem Eingriff wieder Ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen. Der Erfolg der Methode ist auch klinisch nachgewiesen: 97% der Frauen, die an einer vor 7 Jahren begonnenen Studie teilnahmen, sind immer noch kontinent oder haben signifikant weniger Urinabgang



Wie funktioniert die Methode?

Das spannungsfreie Vaginalband stoppt den Urinabgang auf die Art, wie dies Ihr Körper selbst tun würde - indem es Ihre Harnröhre stützt. Normalerweise wird die Harnröhre durch die Beckenbodenmuskulatur unterstützt, damit deren Verschlussmechanismus aufrecht erhalten bleibt und unwillkürlicher Urinabgang verhindert wird. Bei Frauen mit Belastungsinkontinenz können die geschwächte Beckenbodenmuskulatur und das Bindegewebe die Harnröhre nicht in der normalen Position halten.

Um dies mit einem spannungsfreien Vaginalband zu korrigieren, lege ich einen bandartigen Streifen aus Netzmaterial unter die Harnröhre, der diese stützt, wann immer Sie diesen Bereich belasten (zum Beispiel beim Husten oder Niesen). Dadurch bleibt die Harnröhre verschlossen, wie bei normal funktionierender Muskulatur und intaktem Bindegewbe, und unwillkürlicher Urinabgang wird verhindert.

Die einzigartigen elastischen Eigenschaften vom spannungsfreien Vaginalband verhindern, dass das Netzmaterial die normale Blasenentleerung beeinträchtigt. Und zudem besteht das Netzband aus einem dauerhaften, gut verträglichen Material, das schließlich in Ihren Körper einwächst.

Das Netzimplantat wird je nach vorheriger Untersuchung nach einer von zwei verschiedenen Methoden eingelegt (siehe unten).
Das Netzimplantat wird unter der Urethra platziert und tritt unmittelbar oberhalb des Schambeines wieder aus.



Das Netzimplantat wird unter der Urethra platziert und tritt in der Nähe der Oberschenkelfalte wieder aus.

 

 

Was habe ich während des Eingriffs zu erwarten?

Der Eingriff ist kurz - er dauert gewöhnlich nur 30 Minuten. Das spannungsfreie Vaginalband kann unter örtlicher oder regionaler Betäubung oder unter Vollnarkose eingelegt werden. Nach Wirkungseintritt der Betäubung wird das Netzband durch einen kleinen Schnitt  in der Scheide  eingeführt. Dann wird das Band unter der Harnröhre durchgeführt und durch zwei winzige Schnitte in der Hautoberfläche direkt über dem Schambein oder in der Nähe der Oberschenkelfalten hochgezogen.

Dann wird überprüft, ob das Band ausreichend Unterstützung bietet, indem Sie gebeten werden zu husten. Auf diese Weise kann bereits bevor Sie den Operationssaal verlassen der Erfolg des Eingriffs beurteilt werden. In bestimmten Fällen ist zum Schluss der Operation ein Blasenkatheter notwendig.

Am Ende des Eingriffs wird das Band direkt unter der Hautoberfläche abgeschnitten  und die beiden kleinen Schnitte werden verschlossen.



Wie verläuft die Genesung?

In der Regel können Sie bereits 2-3 Tage nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen und Ihren Tagesablauf relativ normal wieder aufnehmen. Ich empfehle Ihnen dann 4 bis 6 Wochen lang schweres Heben und Geschlechtsverkehr zu vermeiden.

 
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